In Russland gibt es eine begrenzte Anzahl von Staatskorporationen. Es handelt sich dabei um teilweise sehr große Industriekonglomerate, teilweise um Zweckgesellschaften für einen bestimmten Anlass und teilweise um staatsnahe Verwaltungseinrichtungen. Zu den Staatskorporationen gehören u.a. Rosatom, Rostechnologii, Rosnano, Olympstroj, Vneshekonombank und die Staatliche Agentur für Einlagenversicherung. Sie alle sind durch staatliche Entscheidung geschaffen worden und haben nicht eine der üblichen zivilrechtlichen Rechtsformen. Dies führt dazu, dass die Staatskorporationen sich alle durch eine besondere Nähe zur Regierung Russlands auszeichnen. In jüngster Zeit wurde deshalb deutliche Kritik gegenüber den Staatskorporationen geäußert. Präsident Medvedev hat von der Regierung Vorschläge für die zukünftige Regelung der Staatskorporationen gefordert, die Wirtschaftsministerin Nabiullina Anfang März 2010 bekanntgemacht hat.
Die Referenten sind:
Prof. Dr. Andrey V. Zverev, Berlin
The Role of State Corporations in the Economy of modern Russia
Professor Zverev hat Wirtschaftswissenschaften und Jura studiert. Er ist Gesandter an der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin und Leiter des Handels- und Wirtschaftsbüros bei der Russischen Botschaft. Er ist Autor des im Wegweiser Verlag
erschienenen Buches „Staatliche Körperschaften in der Wirtschaft des modernen Russlands – eine Innensicht auf neue Wirtschaftsgiganten“ (2010).
Der Vortrag von Prof. Dr. Zverev wird in englischer Sprache gehalten.
Prof. Dr. Andreas Steininger, Wismar,
Wirtschaftsrecht und ein Hauch der Macht: Vertragsrecht in Russland unter besonderer Berücksichtigung des Vertragsschlusses mit Staatskorporationen
Professor Steininger ist Jurist und Diplom-Ingenieur. Er war viele Jahre für eine große Anwaltskanzlei in Moskau tätig. Seit 2009 lehrt er Recht an der Hochschule Wismar, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Prof. Steiniger leitet das kürzlich in Wismar gegründete Institut für Recht, Wirtschaft und Handel im Ostseeraum e.V.
Prof. i.R. Dr. Otto Luchterhandt, Hamburg und Lüneburg,
Die Tandemokratie in Russland – Ausblick auf die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Machtaufteilung an der Spitze des russischen Staates
Professor Luchterhandt ist Berater in Fragen der Rechtsentwicklung und des Aufbaus des Gerichtswesens im Rahmen von Projekten der GTZ und der Volkswagenstiftung mit Schwerpunkt für die Länder der Kaukasus-Region. An der Universität Hamburg hat er Öffentliches Recht und Ostrecht gelehrt. Bis 2010 gehörte er dem Vorstand des Deutsch-Russischen Forums an. Prof. Luchterhandt ist Mitglied des Präsidiums der Vereinigung für deutsch-russisches Wirtschaftsrecht e.V.
Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet für Mitglieder der VDRW 25,00 EUR und für Gäste 40,00 EUR. Getränke sind inbegriffen. Wir bitten um Anmeldung online oder mit dem ausdruckbaren Formular bis spätestens 15.06.2010. Die Teilnahmegebühr bitten wir, auf folgendes Bankkonto zu überweisen: Vereinigung für deutsch-russisches Wirtschaftsrecht e.V., Deutsche Bank PGK AG, Konto-Nr. 7023641, BLZ: 200 700 24
Ohne vorherige Anmeldung ist eine Teilnahme nicht möglich. Wir bitten um Kenntnisnahme, dass wir keine gesonderten Rechnungen oder Anmeldungsbestätigungen versenden.
